Rotwildgebiete: ein Erfolgsmodell für Baden-Württemberg!
Aktuell wird eine politische Debatte um „angepasste Lebensräume und die Sicherung der genetischen Vielfalt beim Rotwild“ angestoßen. Das werten wir als Vorbereitung einer Diskussion um die Erweiterung oder gar Auflösung der Rotwildgebiete in Baden-Württemberg. Diesen Tendenzen stellt sich der Landeswaldverband klar entgegen!
Rothirsche brauchen ein artgerechtes Management
„Der Rothirsch, jagdlich auch als Rotwild bezeichnet, ist eine wichtige Tierart in Baden-Württemberg, die durch ein umfassendes und breit akzeptiertes Management begleitet werden muss,“ erklärt Dr. Odile Bour, Geschäftsführerin des Landeswaldverbandes Baden-Württemberg.
„Die vorhandenen Rotwildgebiete sind größtenteils erfolgreich und erfüllen ihren Zweck. Dieses artgerechte, einheitliche, wissenschaftlich aktuelle und an die regionalen Verhältnisse angepasstes Rotwildmanagement ist der Schlüssel zur erfolgreichen Einbindung des Rotwildes in geeigneten Regionen unseres Ländles. Es gibt aktuell kein besseres Management-Modell für Rotwild als das vorhandene,“ so Bour.
Eine Auflösung der Rotwildgebiete würde den Waldumbau im Land gefährden
„Mit einer Auflösung der Rotwildgebiete in Baden-Württemberg schafft man zahlreiche Probleme, denn Rotwild außerhalb der Rotwildgebiete gefährdet unter anderem das Jahrhundertprojekt des Waldumbaus in Richtung klimaresilienter Mischwälder. Das kommt daher, dass Rotwild wildbiologisch eine Offenlandart ist, die gegenwärtig im Offenland Baden-Württembergs keinen geeigneten Lebensraum mehr findet. Mehr Freiraum für das Rotwild bedeutet mehr Druck auf die bereits stark geschwächten Wälder,“ so Bour weiter.
„Rotwild ist eine attraktive Art für die Jagd. Es ist deshalb zu erwarten, dass sich jagdliche Interessen von Einzelpersonen häufig im Konflikt mit den vielen anderen Interessen am Wald durchzusetzen werden. Jahrzehntelange und großflächige Erfahrungen im Schalenwildmanagement durch Jagd belegen das eindrücklich.“
Die Rotwildgebiete erfüllen ihren Zweck
„Die Rotwildgebiete in Baden-Württemberg sind im deutschlandweiten Vergleich ein seit über 60 Jahren bewährtes Erfolgsmodell für das Rotwildwildmanagement. Kein anderes Konzept bietet derzeit mehr Potenzial für die Bewältigung der Konflikte, die rund um das Rotwild bestehen. Die Rotwildgebiete erfüllen ihren Zweck. Sie müssen beibehalten werden!“, bekräftigt Bour. „Außerdem bezweifeln wir, dass die genetische Vielfalt beim Rotwild derzeit gefährdet ist.“
Der Landeswaldverband veranstaltet am 19.07.2022 die Rotwildtagung Baden-Württemberg 2022.
Weitere Informationen
Pressemitteilung der CDU-Landtagsfraktion „Angepasste Lebensräume und genetische Vielfalt beim Rotwild sichern“ vom 23.03.2022
Foto: Rothirsch (Cervus elaphus) von camera-man auf Pixabay