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Rückblick auf die FORST LIVE 2025 in Offenburg

Am 10. und 11. April 2025 war der Landeswaldverband mit seinem Infostand auf der FORST live in Offenburg vertreten. Zwei spannende Messetage auf der FORST LIVE 2025 liegen hinter uns – mit vielen guten Gesprächen, wertvollem Austausch und zahlreichen inspirierenden Eindrücken. Die Jubiläumsausgabe zum 25-jährigen Bestehen der Messe war ein echtes „Klassentreffen“ der Forst-Community und hat einmal mehr gezeigt, wie vielfältig, engagiert und zukunftsorientiert der Austausch rund um Wald, Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz heute ist.

Austausch am Infostand und spannende Nachbarschaft

An unserem Infostand durften wir viele Besucherinnen und Besucher begrüßen – von Forstpraktiker:innen über Jagd– und Naturschutzinteressierte bis hin zu waldbegeistertem Messepublikum. Auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft war einiges geboten:

Die Forstkammer Baden-Württemberg lud an ihren Waldbesitzer-Stammtisch ein. Dort wurde nicht nur bei Brezeln und Bier über die Zukunft der Waldwirtschaft diskutiert, sondern auch aktuelle forstpolitische Themen aufgegriffen. Der SDW Landesverband Baden-Württemberg war mit dem Waldmobil vor Ort und bot spannende Einblicke in ihre Umweltbildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) informierte unter anderem über Wildtiermonitoring, klimabedingte Herausforderungen im Waldumbau sowie ihre neuesten Forschungsprojekte. Das Amt für Waldwirtschaft im Ortenaukreis griff mit seinem Angebot praxisnaher Informationen rund um forstliche Aus- und Fortbildung, Waldpädagogik sowie aktuelle Fördermöglichkeiten für Waldbesitzende vieles auf, für das wir uns als Landeswaldverband politisch stark machen.

Podium „Wald.Dialog.Zukunft“: Politik trifft Praxis

Ein besonderes Highlight der FORST LIVE 2025 war das Podium „Wald.Dialog.Zukunft“ unter dem Motto „Politik trifft Waldbesitz“, veranstaltet vom Arbeitskreis Klimapositive Waldwirtschaft, der Forstkammer Baden-Württemberg und dem Landeswaldverband. Hier diskutierten Vertreter aus Politik, Praxis und Verbänden über die Zukunft des Waldes in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise.

Entlastung für Waldbesitzende als politische Priorität

Ein zentrales Signal kam von den regierenden Koalitionsvertretern Forstminister Peter Hauk (CDU) und dem forstpolitischen Sprecher der Fraktion der Grünen im Landtag, Reinhold Pix: Sollte das Landeswaldgesetz novelliert werden, dann ausschließlich mit dem Ziel, Waldbewirtschafter zu entlasten – ein klares Statement, das auf breite Zustimmung traf. Zudem kündigten beide an, die Kampagne der Holzbauoffensive nach Möglichkeit weiterzuführen, sofern ihren Parteien die Wiederwahl in die Regierung bei der Landtagswahl 2026 gelingt.

Einigkeit unter den Fraktionen zum aktiven Wald

Alle drei Landtagsvertreter – Hauk, Pix und der forstpolitische Sprecher der FDP, Klaus Hoher – zeigten sich überzeugt, dass ein aktiv bewirtschafteter Wald das größte Potenzial besitzt, um der Klima- und Biodiversitätskrise wirkungsvoll entgegenzutreten. Die Bereitstellung des wertvollen Rohstoffs Holz für Bau, hochwertige stoffliche Verwendungen und die Unterstützung einer nachhaltigen Wärmewende wurde als zentraler Baustein auf dem Weg zur Lösung dieser Probleme genannt.

Stimmen aus der Praxis: Generationenvertrag und Gemeinwohl

Waldbesitzer Bernd Wöhrle aus Gutach betonte den generationenübergreifenden Charakter nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Seit dem 16. Jahrhundert in Familienbesitz, sei sein Wald nicht nur Kulturgut, sondern ein langfristiges Versprechen an kommende Generationen. Viele Leistungen würden die Waldbesitzenden unentgeltlich bereitstellen – Respekt und Vertrauen seien dafür ein notwendiges Gegengewicht.

Genossenschaft und Gemeinsinn im Fokus

Dr. Ulrich Theileis, Präsident des Genossenschaftsverbands Baden-Württemberg, verwies auf die Kraft gemeinschaftlichen Handelns. Die Waldservice Ortenau sei ein Paradebeispiel für genossenschaftliche Kooperation und die Schaffung regionaler Mehrwerte. Andreas Schmid, Vorsitzender des DAV Offenburg, unterstrich die Bedeutung von Vereinen als Sprachrohre für die Kommunikation nachhaltiger Waldbotschaften.

Kommunaler Blick: Wald als Einnahmequelle

Adrian Sonder, Oberbürgermeister von Freudenstadt, lenkte den Blick auf die Rolle des Waldes als zuverlässige Einnahmequelle für Kommunen. Die Erträge aus der Forstwirtschaft seien ein zentraler Baustein zur Finanzierung des klimaresilienten Waldumbaus – ein Modell, das sich bewährt habe. Daher sei man froh, bisher ohne Inanspruchnahme größerer öffentlicher Fördersummen unterwegs zu sein.

Gemeinsames Fazit: Der aktive Weg ist der richtige

Die Veranstalter des Podiums sehen sich durch das einhellige Resümee aller Beteiligten bestätigt: Die multifunktionale und naturnahe Forstwirtschaft ist und bleibt der richtige Weg, um den Herausforderungen von Klimawandel und Biodiversitätsverlust wirksam zu begegnen. Sie sichert Arbeitsplätze, stärkt den ländlichen Raum, unterstützt regionale Wertschöpfungsketten und hilft bei der Verwirklichung gesamtgesellschaftlicher Ziele.

Ein besonderes Schmankerl erwartete den sichtlich überraschten Kurt Weber zum Schluss der Veranstaltung. Der Vorstand der Waldservice Ortenau wurde für seinen persönlichen Einsatz rund um den Arbeitskreis Klimapositive Waldwirtschaft zum ersten Waldbotschafter ernannt. Beurkundet wurde die Auszeichnung durch den Landrat Thorsten Erny. Weber hatte sich unermüdlich für die Aussendung positiver Botschaften zur Waldbewirtschaftung und Holzbereitstellung stark gemacht. Dieser Einsatz fand nun mit der Veranstaltung in der gut gefüllten Edeka-Arena in Offenburg einen neuen Höhepunkt und einen würdigen Rahmen.

Wir sagen Danke – und freuen uns auf die FORST LIVE 2026

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die vorbeigeschaut, Fragen gestellt, mitdiskutiert oder einfach die gute Stimmung mitgetragen haben. Die vielen Impulse nehmen wir mit in die kommenden Monate – und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen bei der FORST LIVE 2026 in Offenburg.

Zuvor wird es ein Wiedersehen auf den Deutschen Waldtagen rund um den 20.09.2025 geben. Das diesjährige Motto der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), „Gemeinsam! Für den Wald.“ ist so nah am Leitspruch des Landeswaldverbands „Gemeinsam für einen starken Wald“, dass wir uns schon jetzt auf die Waldtage im Herbst vorbereiten. Interessierte Personen und Organisationen, die mit einer Veranstaltung zum Gelingen der Waldtage beitragen möchten, können dies ab jetzt tun unter: https://www.deutsche-waldtage.de/akkreditierung

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