Kleinprivatwald – Schatzkammer oder Sorgenkind?
Einladung zur Onlineveranstaltung am 17.10.25 – 14 bis 17 Uhr

Am 17. Oktober 2025 lädt der Landeswaldverband Baden-Württemberg gemeinsam mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Forstkammer Baden-Württemberg zur ersten Ausgabe der Online-Veranstaltung Waldpolitischer Freitag ein.
Bei dieser neuen Veranstaltungsreihe des Landeswaldverbands diskutieren Fachleute aus verschiedenen Organisationen rund um die Waldbewirtschaftung jeweils ein spezielles Thema. Dabei möchten wir im Vorfeld der Landtagswahlen 2026 gemeinsam Impulse entwickeln, um die Arbeit in Baden-Württembergs Wäldern voranzubringen. Im Herbst 2025 folgen zwei weitere Termine zu aktuellen Fragen der Waldpolitik.
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Leitfrage: Wie aktivieren wir den Kleinprivatwald in Baden-Württemberg?
Im Fokus stehen bei der ersten Veranstaltung am 17.10.25 die Klein- und Kleinstprivatwälder bis zur Eigentumsgröße von 50 Hektar, die in Baden-Württemberg rund 20 Prozent der Gesamtwaldfläche ausmachen und zugleich ein hohes Potenzial für die Zukunft des Waldes und die Sicherung seiner Funktionen bergen.
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung, Forstpraxis und Naturschutz möchten wir zentrale Fragen diskutieren:
- Warum ist der Kleinprivatwald so wichtig, wo liegen Probleme und was soll für diese Wälder und ihre Eigentümerinnen und Eigentümer verbessert werden?
- Was umfasst eine gute Beratung und Betreuung des Kleinprivatwaldes – und was erwarten Waldbesitzende und Dienstleistende?
- Wie kann die Kommunikation mit Waldbesitzenden neu gedacht werden und welche Chancen eröffnet die Digitalisierung?
- Was ist notwendig zur Stärkung der forstlichen Zusammenschlüsse? Welche Rolle kann und soll die gemeinschaftliche Waldbewirtschaftung zukünftig spielen?
- Wie kann die Eigeninitiative der Waldeigentümer erhöht und das Diversitätspotenzial des Kleinprivatwaldes genutzt werden?
Nach der Einführung und einer Impulsrunde sind Sie gefragt: Welche Sicht bringen Sie mit? Äußern Sie sich gerne in den Diskussionsgruppen unserer Veranstaltung.
Mitwirkende:
- Prof. Dr. Christoph Schurr, Professur für Wald- und Umweltpolitik, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
- Matthias Kiess, Referatsleiter Waldpolitik, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
- Kurt Weber, Geschäftsführer Waldservice Ortenau eG
- Dr. Björn Uerpmann, stv. Leiter Forstamt Freudenstadt und Lena Rentschler, Sachgebietsleitung Privatwald und Förderung
- Roland Schöttle, Geschäftsführer Naturpark Südschwarzwald
- Dr. Marcus Lingenfelder, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt, stv. Projektleiter WaldExpert-App
- Clemens Speicher, Kreisvorstand Säckingen, Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband
- Manuel Echtle, Vizepräsident DeSH, Geschäftsführer Sägewerk Echtle KG
- Reinhold Mayer, Vorsitzender Landeswaldverband Baden-Württemberg
- Jerg Hilt, Geschäftsführer Forstkammer
Termin & Ort: So nehmen Sie teil
📅 Termin: Freitag, 17. Oktober 2025 | 14:00–17:00 Uhr
📍 Ort: Die Teilnahme erfolgt online per Videokonferenz.
👥 Zielgruppe: Waldbesitzende, Landesforstverwaltung, Verbände aus Wald- und Naturschutz, Revierleitungen mit Privatwald, Forstbetriebsgemeinschaften, Holzverkaufsstellen, Wissenschaft, Kommunen, Bauernverbände, Holzwirtschaft, Tourismus und weitere Interessierte.
Die Moderation der Veranstaltung übernimmt DialogDesign GbR Hummel Lüchtrath Meder.
Rückblick auf den 1. Waldpolitischen Freitag
Knapp 100 Interessierte schalteten sich am 14. Oktober pünktlich zum Auftakt des 1. Waldpolitischen Freitags in die Online-Konferenz. Das große Interesse am neuen Format hat uns sehr gefreut – und die vielseitige Zusammensetzung der Teilnehmenden versprach einen lebendigen Austausch unterschiedlichster Perspektiven auf den Privatwald. Vertreten waren unter anderem Kleinprivatwaldbesitzende, Vertreter:innen der unteren Forstbehörden, Forstleute, Revierleitungen sowie Beschäftigte aus Naturschutz, Tourismus und Verwaltung – von der kommunalen bis zur Landesebene.
Zum Auftakt gab es ein besonderes Grußwort: Forstminister Peter Hauk MdL richtete live aus dem Dienstwagen eine persönliche Botschaft an die Teilnehmenden. Darin betonte er die hohe Bedeutung des Privatwalds bei der Bewältigung der großen Herausforderungen für die Forstwirtschaft und würdigte zugleich das Engagement der Anwesenden sowie ihre Bereitschaft, im Dialog neue Impulse zu finden.
Viel Zustimmung für Digitalisierung, Förderung & Bürokratieabbau
Die Diskussion begann mit kurzen Impulsstatements, die die unterschiedlichen Perspektiven der Referierenden auf den Kleinprivatwald beleuchteten. Anschließend wurden in Kleingruppen Ideen und Forderungen erarbeitet, wie dem Kleinprivatwald in den nächsten fünf Jahren am besten geholfen werden kann. In Vierer-Teams entstanden zahlreiche Vorschläge, die die Teilnehmenden im Anschluss in einer digitalen Abstimmung bewerteten. Besonders viel Zustimmung erhielten dabei die folgenden Forderungen:
- Weiterentwicklung digitaler Hilfsmittel, etwa des WaldPortals der FVA, um Verwaltungszugänge für die Nutzer zu vereinfachen, Antragstellungen zu erleichtern und Informationen zentral und gebündelt abrufbar zu machen.
- Schaffung einer vereinfachten gesetzlichen Grundlage zur Gründung neuer Gemeinschaftswälder, um Waldbesitzende zu aktivieren, Wald zu erhalten und die umfangreichen Leistungen der Waldbewirtschaftung zu honorieren.
- Abbau bürokratischer Hürden durch Anpassung gesetzlicher und untergesetzlicher Regelungen, um Betreuung und Förderung für Privatwaldbesitzende zu vereinfachen.
Mehr als 20 weitere Forderungen kamen in dieser digitalen Ideenwerkstatt zusammen. Das zeigt: Es gibt nicht nur ein breites Problembewusstsein, sondern auch viele umsetzbare Vorschläge, wie die aktive Bewirtschaftung der Kleinprivatwälder besser in die Zielerreichung der Waldstrategie Baden-Württemberg eingebunden werden kann.
Besonders häufig genannt wurden die Förderung gemeinschaftlicher Zusammenschlüsse, der Abbau bürokratischer Hemmnisse und eine bessere Digitalisierung auf allen Ebenen – Themen, die vielen Engagierten im und um den Wald spürbar am Herzen liegen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Teilnehmenden und den Referierenden für die rege Mitarbeit. In knapp 3 Stunden ist so ein vielseitiges Stimmungsbild aus der Praxis entstanden, das nicht nur wertvoll für unsere Verbandsarbeit, sondern auch für die künftigen Entscheidungen der Forstpolitik ist.
Die Einladung zum 1. Waldpolitischen Freitag am 17.10.2025 – zum Speichern und Teilen.