Pressemitteilung

Windkraft kann dem Wald helfen – wenn sie richtig eingesetzt wird

Der Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. (LWV) befürwortet den Ausbau erneuerbarer Energien, darunter auch Windkraft im Wald. Die Vermarktungsoffensive für Flächen zur Windkraftnutzung im Staatswald, wie sie gestern durch Forstminister Peter Hauk MdL im Kabinett vorgestellt wurde, bildet jedoch erst den Auftakt einer länger dauernden Ausbaukampagne in baden-württembergischen Wäldern, die breiter angelegt sein muss.

Standorte für Windkraft müssen auf allen Flächen gesucht werden

Die Vermarktungsoffensive folgt der Logik des Koalitionsvertrages, dass die Hälfte des Ausbauziels von 1000 Windkraftanlagen auf landeseigenen Flächen vollzogen werden soll – de facto im Staatswald. Der LWV fordert dagegen:
Die Betrachtung geeigneter Standorte muss von Anfang an unabhängig von Flächenbesitz und Nutzungsform erfolgen. Eine alleinige Planungsoffensive im Staatswald greift zu kurz.

Die Klimapolitik muss die Verringerung von Treibhausgasen und Energieverbrauch vorantreiben

Der Ausbau von Windkraft muss aus einer konsequenten Klimapolitik folgen, die auf Energieeinsparung, Emissionsverringerung und die Erforschung von Möglichkeiten zur Speicherung von Energie abzielt! Diese Klimapolitik ist der Schlüssel zur Bewahrung des Waldes, denn auf Dauer hilft dem Wald in erster Linie eine Reduktion der Emission von Treibhausgasen. Daher fordert der LWV:
Das Land muss künftig seinen Energie- und Stromverbrauch erheblich senken und deutlich größere Anstrengungen zur Erzeugung und Speicherung von erneuerbarer Energie unternehmen. Klimaschutz ist Waldschutz – und umgekehrt!

Ineffektive Anlagen zu ersetzen muss Teil der Windkraftoffensive sein

Windkraft ist eine emissionsarme erneuerbare Energie, die mit geringem Flächenverbrauch einen bedeutenden Beitrag zum Strom-Mix der Zukunft liefern kann. Wir befürworten daher ihren Ausbau. Allerdings muss zusätzlich zum Neubau das Potenzial bereits vorhandener Ausbauflächen ausgeschöpft werden. Daher fordert der LWV:
Neben dem Bau neuer Anlagen muss auch das „Repowering“ konzeptionell eingebunden werden, so dass bestehende leistungsschwache Anlagen nach und nach ersetzt werden.

Wald ist durch aktuelle Gesetze besonders geschützt

Die aktuelle Gesetzgebung untermauert die besondere Schutzwürdigkeit des Waldes. Daher fordern wir:
Der Lebensraum Wald mit all seinen Funktionen darf durch den Ausbau von Windkraftanlagen nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Artenschutz und Landschaftsästhetik müssen bei der Suche nach geeigneten Flächen konsequent berücksichtigt werden.

Windkraft in Baden-Württemberg

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Beitragsbild: Brandenkopf – Photo by Markus Kälble on Unsplash