Mehr Windkraft im Wald? – Ja, wenn gleichzeitig Stromverbrauch und Emissionen sinken!
Der Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. (LWV) befürwortet den Ausbau erneuerbarer Energien, darunter auch Windkraft im Wald. Wir fordern gleichzeitig eine konsequentere Klimapolitik, die auf Energieeinsparung, Emissionsverringerung und die Erforschung von Möglichkeiten zur Speicherung von Energie abzielt. Angesichts der gewaltigen Herausforderung des Klimawandels müssen alle Maßnahmen zusammenwirken. Der Lebensraum Wald mit seinen sämtlichen Funktionen darf durch den Ausbau von Windkraftanlagen nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Die aktuelle Gesetzgebung untermauert die besondere Schutzwürdigkeit des Waldes.
Nur eine konsequente Klimaschutzpolitik hilft dem heutigen Wald
Der Wald in Baden-Württemberg leidet massiv unter den Folgen des Klimawandels. Wir fordern daher eine in sich schlüssige und konsequente Klimaschutzpolitik. Sie ist der Schlüssel zur Bewahrung unseres Waldes, denn auf Dauer hilft dem heute vorhandenen Wald in erster Linie eine Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen.
Energie- und Stromverbrauch müssen sinken!
Wir Menschen in Baden-Württemberg müssen künftig unseren Energie- und Stromverbrauch erheblich senken und das Land muss deutlich größere Anstrengungen zur Erzeugung und Speicherung von erneuerbarer Energie unternehmen. Windkraft ist eine emissionsarme erneuerbare Energie, die mit geringem Flächenverbrauch einen bedeutenden Beitrag zum Strom-Mix der Zukunft liefern kann. Daher befürworten wir ihren Ausbau. Zusätzlich muss neben dem Bau neuer Anlagen „Repowering“ konzeptionell eingebunden werden, indem leistungsschwache Anlagen ersetzt werden.
Der Ausbau der Windkraft darf das Ökosystem Wald nicht wesentlich beeinträchtigen
Die windhöffigen Lagen im Land sind häufig bewaldet, da sie für eine landwirtschaftliche Nutzung oft unwirtschaftlich waren. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Wald als Standort für Windkraftanlagen auszuweisen. Diese Standorte zu wählen, bedeutet mehr erzeugte Leistung pro Anlage und erspart den Bau von weniger effektiven Anlagen an anderer Stelle.
Jedoch: Einen Ausbau der Windkraft um jeden Preis lehnt der Landeswaldverband ab. Insbesondere die ökologisch sensiblen und wertvollen Bereiche des Waldes müssen bei der Flächensuche ausgespart bleiben. Auch auf die Landschaftsästhetik müssen die Planungen Rücksicht nehmen.
Die Windkraftoffensive im Staatswald greift zu kurz
In erster Linie muss die Betrachtung geeigneter Standorte unabhängig von Flächenbesitz und Nutzungsform erfolgen. Deshalb greift eine alleinige Planungsoffensive im Staatswald zu kurz. Zunächst sollten die Gründe für den schleppenden Fortschritt des Windkraftausbaus in einer objektiven Analyse ermittelt werden, um darauf aufbauend mögliche Lösungsschritte zu entwickeln. Hierbei bietet der Landeswaldverband seine Mitwirkung an.
Weiterführende Informationen
Unsere Pressemitteilung vom 28.07.2021: Windkraft kann dem Wald helfen – wenn sie richtig eingesetzt wird
Der Landesbetrieb ForstBW AöR äußert sich zum Ausbau der Windkraft im Staatswald
Der Landesnaturschutzverband bewertet den Ausbau erneuerbarer Energien
Die Position des LWV zum Herunterladen
Das Positionspapier zum Herunterladen im PDF-Format
Beitragsbild: Schneeglöckchen – Bild von Willfried Wende auf Pixabay