Pressemitteilung

Waldstrategie gut, kann aber mehr

Anlässlich des Forums Waldzukunft 2023 am 21.04.2023 in Freiburg stellt der Landeswaldverband fest: Die Waldstrategie Baden-Württemberg ist eine wichtige und innovative, zukunftsweisende Maßnahme, um den Wald im Land zukunftsfähig und resilient aufzustellen. Viele Etappen sind schon erfolgreich umgesetzt worden.
Nun steht das Landeswaldgesetz Baden-Württemberg vor einer Novelle. Das bietet viele Chancen für eine zeitgemäße Aktualisierung bestehender Regelungen. In Freiburg steigt der Landeswaldverband mit guten Ideen in die Diskussion ein.

Landeswaldgesetz fit für aktuelle Fragestellungen machen

„Das aktuelle Landeswaldgesetz Baden-Württemberg ist ein gutes, modernes Waldgesetz. Es ist auf integriertes multifunktionales Waldmanagement ausgerichtet, schützt Wald und dessen vielfältige Wirkungen und dessen Nutzen für die Gesellschaft. Und wichtig: es regelt eine schonende und nachhaltige Holznutzung. Darauf können wir hier im Land stolz sein,“ ist sich Dietmar Hellmann, Vorsitzender des Landeswaldverbands Baden-Württemberg, sicher.

Waldstrategie kann mehr

Anpassungen bei Vorgaben und Anreizen, Fixierung der Waldstrategie

„Die Novellierung dieser Grundlage allen Handelns in den baden-württembergischen Wäldern ist ein Projekt, das mit äußerster Sorgfalt und ausgewogen erfolgen muss,“ erklärt Hellmann.

Deshalb fordert der Landeswaldverband:

  • Wenn wir das Landeswaldgesetz jetzt öffnen, brauchen wir einen gesellschaftlichen Diskurs über das Verhältnis der ordnungspolitischen Regelungen und den über Anreizinstrumente besser erreichbaren Zielen.
  • Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel und ihr Beitrag zur Begrenzung dessen Auswirkungen müssen herausgearbeitet werden. Grundsätzlich muss der Waldschutz beibehalten, der Klimaschutz durch Holznutzung betont und das Konzept der integrativ-multifunktionalen Forstwirtschaft erweitert werden.
  • Waldfunktionen sind vor dem Hintergrund des Klimawandels durch das Land in allen Waldbesitzarten regelmäßig zu überprüfen und soweit erforderlich auch gesetzlich zu verankern. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Funktion des Wasser- und Bodenschutzes zu legen.
  • Die Waldstrategie Baden-Württemberg soll als fortwährender Prozess unter Einbindung betroffener Verbände, Behörden und der Öffentlichkeit gesetzlich verankert werden.
  • Das Thema Schutzmaßnahmen gegen Waldbrände und Naturereignisse kann nicht mehr allein den Unteren Forstbehörden überlassen werden. Für eine effiziente Waldbrandprävention und -bekämpfung sind eine zentrale Waldbrandplattform mit Fachberaterteams und Waldbrandmanagementpläne für Risikogebiete gesetzlich zu verankern.
  • Eine wichtige Voraussetzung für einen klimaangepassten Waldumbau und die natürliche Verjüngung ist ein effizientes Wildmanagement mit dem Klimawandel und der Wildbiologie besser Rechnung tragenden Jagdzeiten, das eindeutigen Vorrang vor individuellen Jagdinteressen hat. Die Vorgaben hierfür geben Grundeigentümer und Gesellschaft, Jäger haben sie umzusetzen.
  • Aktuell scheitern wichtige Maßnahmen und Projekte weniger an den gesetzlichen Grundlagen, sondern an der fehlenden Personalressourcen. Da braucht es mehr langfristige Personalstellen zur Beratung und Betreuung der privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer um alle politischen Forderungen nach mehr Biodiversität und den gesellschaftlichen Ansprüchen wie auch den dringend erforderlichen klimawandelbedingten Stabilisierungsmaßnahmen gerecht zu werden. Ohne ausreichend Fachpersonal können weder die Wälder umgebaut, noch die Einhaltung von Gesetzen geprüft oder Förderprogramme auf die Fläche gebracht werden.

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