Veranstaltungen | 29. Oktober 2025

Jagdgenossenschaften: Lästige Pflicht oder Chance für den Wald?

Einladung zur Onlineveranstaltung am 14.11.25 – 14 bis 17 Uhr

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im Oktober laden wir auf den 14. November 2025 zum zweiten Waldpolitischen Freitag ein. Der Landeswaldverband veranstaltet das Online-Format diesmal gemeinsam mit dem Referat Wildtiermanagement und Jagd des MLR sowie dem Ökologischen Jagdverein Baden-Württemberg.

Rückblick auf die Veranstaltung am 14.11.25

Leitfrage: Was brauchen Jagdgenossenschaften, damit sie funktionieren?

Jagdgenossenschaften spielen eine entscheidende Rolle für die Zielerreichung in gemeinschaftlichen Jagdbezirken. Sie sollen die Jagdnutzung verwalten und gleichzeitig den Dialog zwischen Grundbesitz und Jägerschaft fördern. Doch derzeit hakt es dabei oft: Informationen fließen nicht wie gewünscht, Ziele werden nicht ausreichend benannt und vereinbart. Außerdem belasten hohe organisatorische und rechtliche Anforderungen die Jagdvorstände – und die Notwendigkeit zum Waldumbau wird im Klimawandel immer dringlicher.

Wir laden Sie ein, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Jagdpraxis unter anderem zu diesen Fragen zu diskutieren:

  • Von Jagdkataster über RobA bis Schulung und Beratung – wo liegen aktuell die Schwachstellen in der Praxis?
  • Wie kann der neue Handlungsleitfaden für Jagdgenossenschaften der Wildforschungsstelle seine gewünschte Wirkung entfalten?
  • An welchen Stellen müssen wir Prozesse innerhalb der Jagdgenossenschaften klug entbürokratisieren und sie so für die Erfüllung ihrer Kernaufgaben stärken?
  • Was braucht es, um Jagdgenossenschaften effektiv zu vernetzen?
  • Wo muss die Politik nachschärfen und welche konkreten Forderungen können wir hierzu formulieren?

Ablauf: Impulse, Ideen sammeln, Praxisbeispiele, Rückfragen und Abschluss

Wir starten mit kurzen Impulsbeiträgen zum IST-Zustand aus der Sicht von Behörden und Verbänden. Anschließend können Sie selbst Ihre Ideen, Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge in Kleingruppen diskutieren. Im zweiten Vortragsteil stellen wir einige gute Praxisbeispiele sowie die Arbeit der Runden Tische Waldumbau und Jagd vor. In den darauffolgenden Breakout-Sessions (themenbezogene Räume) haben Sie die Gelegenheit, mit den Impulsgebenden ins Gespräch zu gehen. Zum Abschluss fassen wir in großer Runde die Erkenntnisse der Veranstaltung zusammen und bewerten sie.

Mitwirkende: Keynotes, Impulse & Praxiserfahrungen

  • Sven Jager, MLR, Referat Wildtiermanagement und Jagd
  • Peter-Thomas Issler, Wildforschungsstelle Aulendorf
  • Stefanie Thoma und Lisa-Marie Stahl, FVA, Runde Tische Waldumbau & Jagd
  • Kathrin Veyel, Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer
  • Martin Bürner, Landesjagdverband BW (Geschäftsführer)
  • Jerg Hilt, Forstkammer (Geschäftsführer)
  • Prof. Dr. Thorsten Beimgraben, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
  • Dr. Tobias Kühn, Ökologischer Jagdverein BW (Leiter Forstamt Villingen-Schwenningen)
  • Philipp Thumser, Jagdgenossenschaft St. Georgen

Termin & Ort: So nehmen Sie teil

📅 Termin: Freitag, 14. November 2025, 14:00–17:00 Uhr

📍 Ort: Die Teilnahme erfolgt online per Videokonferenz über Zoom.

👥 Zielgruppe: Jagdgenossenschaften (eigenständig & kommunal verwaltet), Jagdpächter und Jagdausübungsberechtigte, Untere Jagdbehörden, Jagdverbände, Waldbesitzer, Vereine und weitere Interessierte.

Die Moderation der Veranstaltung übernimmt DialogDesign GbR Hummel Lüchtrath Meder.

Rückblick auf den 2. Waldpolitischen Freitag

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung am 17. Oktober 2025 freuten wir uns über die starke Resonanz auf die Folgeveranstaltung. Zum 2. Waldpolitischen Freitag am 14. November schalteten sich 130 Interessierte in die Online-Konferenz, zu der der Landeswaldverband, das MLR und der ÖJV Baden-Württemberg eingeladen hatten. Das große Interesse zeigte uns bereits vor Beginn, dass den Menschen zum Thema Jagdgenossenschaften viele Fragen unter den Nägeln brennen.

In kurzen Impulsvorträgen zeigten die Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Perspektiven auf, welche Hürden aktuell dafür sorgen, dass Jagdgenossenschaften die an sie gestellten Aufgaben nicht vollständig erfüllen können. Anschließend fand direkt der erste Austausch mit den Teilnehmenden statt. Jagdgenoss:innen, Vertreter:innen aus Kommunalverwaltung, Wildtierforschung und Jagdbehörden, mehrere Bürgermeister:innen, Waldbesitzende sowie Studierende diskutierten in Themenräumen sowohl mit den Referierenden als auch untereinander.

Im Anschluss folgten vier weitere Kurzvorträge, in denen aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und konkrete Projekte aus der Praxis vorgestellt wurden. Mit diesem Input gingen die Teilnehmenden erneut an die Arbeit: In zufällig zusammengestellten Kleingruppen erarbeiteten sie forstpolitische Forderungen, um die Arbeit der Jagdgenossenschaften in Baden-Württemberg zu erleichtern. Eine digitale Abstimmung lieferte im Anschluss ein spontanes Stimmungsbild zur Dringlichkeit der verschiedenen Vorschläge.

Forderungen nach besserer Digitalisierung, Beratung & Aktivierung

Ganz oben auf der Wunschliste vieler standen eine vereinfachte Digitalisierung sowie eine verbesserte Beratung, Unterstützung und Aktivierung von Jagdgenoss:innen.

Die folgenden Forderungen wurden von den Teilnehmenden als besonders dringlich bewertet, also als vorrangig und schnell umzusetzen:

  • Bereitstellung eines digitalen Jagdkatasters im Wildtierportal des MLR
  • Schnelle Aktualisierung von Grundbucheinträgen bei Eigentümerwechsel, damit Ansprechpartner aktuell bleiben
  • Mehr Fortbildungen und Informationen für Jagdgenossen, um Engagement und Vernetzung zu fördern

Diese Reihung ist eine Momentaufnahme aus der Veranstaltung. Sie stellt somit keine politische Priorisierung von künftigen Positionen des Landeswaldverbands dar. Dennoch wurde klar, wo die anwesenden Expertinnen und Experten “auf der Fläche” den dringendsten Handlungsbedarf sahen.

Während der Online-Veranstaltung entstand ein reger Austausch der Teilnehmenden im Chat. Durch das versammelte Fachwissen fanden sich schnell Antworten auf spontane Fragen – ein weiterer echter Mehrwert, über den wir uns als Veranstalter sehr gefreut haben.

In einer lockeren Workshop-Atmosphäre entstanden wichtige Impulse für unsere Verbandsarbeit. Weitere Gespräche zur Auswertung und die Umsetzung der Erkenntnisse in politische Forderungen laufen bereits. Auch die Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Praxis nahmen die Inputs der Teilnehmenden dankbar auf. Wir bedanken uns daher herzlich bei allen, die sich zugeschaltet und für funktionierende Jagdgenossenschaften engagiert haben.

Die Einladung zum 2. Waldpolitischen Freitag am 14.11.2025 – zum Speichern und Teilen.