Waldbrandmanagement jetzt gesetzlich verankern und im ganzen Land etablieren!
Stuttgart, 22.04.2023
Bei einer Waldbrandübung in der Modellregion Hardtwald informiert Minister Peter Hauk MdL heute Morgen die Presse über Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt Waldbrand-Klima-Resilienz (WKR). Der Landeswaldverband begrüßt, dass die Landesregierung den Ernst der Lage erkannt hat und aus der Waldbrandprävention im Land eine Priorität macht. Nun gilt es, die Zusammenarbeit von Forstbehörden und Feuerwehren landesweit so weit zu etablieren bzw. intensivieren, dass im Falle von Waldbränden eine rasche und effiziente Reaktion möglich ist.
Der Landeswaldverband Baden-Württemberg fordert in diesem Zusammenhang:
- Die von der Regierung angekündigte „Plattform für Waldbrandmanagement BW“ muss jetzt mit Personal und Finanzmitteln arbeitsfähig gemacht werden. Zur durchgehenden Sicherung ihrer Aufgaben muss sie gesetzlich verankert werden.
- Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt WKR müssen nun unverzüglich in ganz Baden-Württemberg umgesetzt werden, beginnend mit den am stärksten von Waldbränden gefährdeten Regionen.
- Feuerwehren und Forstpartien müssen konsequent mit der modernsten Technik zur Waldbrandbekämpfung ausgestattet werden. Das Forstpersonal, insbesondere in den gefährdeten Revieren der Rheinebene, muss sofort die benötigte Ausbildung und die erforderlichen Geräte erhalten.
- Der aktive Waldumbau hin zu klimaresilienten Mischwäldern muss im Hinblick auf das Waldrisiko weiter beschleunigt und forciert werden. Dabei ist auch zu überprüfen, welche Förderinstrumente die Waldbrandprävention unterstützen können.
- Die Feuerwehren in hoch priorisierten Waldbrandregionen müssen zeitnah mit Drohnen zur Aufklärung und Unterstützung der Bekämpfung von Waldbränden ausgestattet werden.
- Unsere Kernforderung gilt immer: Waldbrandrisiko senken heißt sofort weniger Treibhausgase emittieren! Der Wald hat „Fieber“ und nur eine Reduzierung der mittleren Atmosphärentemperatur bringt die benötigte Linderung! Wer den Wald schützen will, muss das Klima schützen!
Hintergrund
Der nächste trockenheiße Sommer kommt bestimmt – vielleicht schon 2023. Wenn es im Wald brennt, kommt es auf eine schnelle Reaktion an. Dazu müssen Feuerwehren und Forstleute im Land besser vernetzt werden. Die Feuerwehr-Forst-Tandems nach dem Vorbild der ‚Modellregion Waldbrandschutz Hardtwald‘ bei Karlsruhe müssen jetzt nach und nach in allen Unteren Forstbehörden etabliert werden.
Das Thema Schutzmaßnahmen gegen Waldbrände und Naturereignisse kann nicht mehr allein den Unteren Forstbehörden überlassen werden. Für eine effiziente Waldbrandprävention und -bekämpfung sind eine zentrale Waldbrandplattform mit Fachberaterteams und Waldbrandmanagementpläne für Risikogebiete gesetzlich zu verankern.
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Weiterführende Informationen
Lesen Sie unsere Einschätzung zu effizientem Waldbrandmanagement in einer früheren Pressemitteilung.
Hintergrundinformationen zum Global Fire Monitoring Center und zur Arbeitsgruppe Feuerökologie am Max-Planck-Institut für Chemie und an der Universität Freiburg.
Aktuelle Forschung zum Waldbrandrisikomanagement an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg.
Zur Waldbrandsituation in Baden-Württemberg berichtete der SWR.