Landeswaldverband im Austausch mit der FDP-Landtagsfraktion
Der Landeswaldverband Baden-Württemberg war am 23. September 2025 zu Gast bei der FDP-Landtagsfraktion in Stuttgart. Mit dem forstpolitischen Sprecher Klaus Hoher MdL und dem agrarpolitischen Sprecher Georg Heitlinger MdL diskutierten Frieder Kurtz (VFS), Markus Wick (IG BAU) und unser Geschäftsführer Ulrich Potell zentrale Herausforderungen der Waldpolitik.

Forstliche Forschung und Generationenübergang der Forstleute sichern
Frieder Kurtz warnte, dass im Forst erhebliche strukturelle Veränderungen bevorstehen, für die die Landespolitik Lösungen auf den Weg bringen muss. “Viele erfahrene Forstleute gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, in der Forstverwaltung und bei ForstBW soll Personal abgebaut werden. Zusätzlich verliert die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt demnächst fast zwei Drittel ihres Personals, weil sie dieses nur aus auslaufenden oder gekürzten Projektmitteln beschäftigen kann“, erläuterte er. Der Landeswaldverband macht daher deutlich, dass die vorbildliche forstliche Expertise in Baden-Württemberg nur mit dauerhafter Finanzierung und verlässlichen Arbeitsbedingungen an die nächste Generation weitergegeben werden kann. Klaus Hoher zeigte sich offen für konkrete Vorschläge, um die vom Landeswaldverband vorgebrachten Forderungen umzusetzen.
Der Wald braucht langfristige Sicherheit – und fachkundiges Personal
Ulrich Potell machte indes auf die Rolle der Haushaltsverhandlungen aufmerksam: „Jedes einzelne Mal fällt der Bereich Wald und Waldwirtschaft hinter anderen Themen zurück, die eine höhere Aufmerksamkeit bekommen. Deshalb gibt es von Bund und Land meist kurzfristige Lösungen, wie Notfallpläne oder Förderkampagnen – aber der Wald und seine Bewirtschafter brauchen langfristige Unterstützung. Die Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 ist als umfassendes und lernendes Managementsystem ein politischer Durchbruch, doch Mittel und Personal zur Umsetzung reichen nicht aus.“ Außerdem betonte Potell, dass das Waldmanagement heute eine sehr komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe ist. „Die muss man entsprechend bezahlen.“ Markus Wick, Vertreter der Berufsverbände, ergänzte: „Eine Durchlässigkeit der Laufbahn von unten nach oben muss geschaffen werden, auch für Forstwirtschaftsmeister.“
Waldmanagement durch aktive Bewirtschaftung
Für Klaus Hoher steht fest: „Nur ein genutzter Wald ist ein guter Wald.“ Er unterstrich die Bedeutung einer aktiven Bewirtschaftung – aus seiner Sicht auch mit Blick auf den Nationalpark Schwarzwald. Stilllegung sei für das Borkenkäfermanagement problematisch. Markus Wick gab zu Bedenken: „Diese Herausforderung bekommen wir am besten durch aktive Waldbewirtschaftung in den Griff. Dafür brauchen Staats- und Privatwald den Auftrag, Personal und Mittel. Außerdem sind eine saubere Kartierung von Grenzen und Pufferstreifen und ein geregelter Holztransport, auch über die Wegeinfrastruktur des Nationalparks, notwendig.“
Der offene und konstruktive Austausch mit der FDP-Landtagsfraktion war geprägt von der gemeinsamen Erkenntnis: Unsere Wälder in Baden-Württemberg brauchen nachhaltige, praxisorientierte Lösungen – und eine Politik, die den Forstsektor langfristig stärkt. Der Landeswaldverband freut sich, den Dialog mit der FDP fortzusetzen und die Anliegen von Forstleuten, Waldbesitz und Naturschutz in die politischen Debatten einzubringen.