Holznutzung: Vier Forderungen
Der Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. (LWV) bezieht die folgenden vier Positionen zur perspektivischen Holznutzung in Baden-Württemberg:
- Holznutzung ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und muss deshalb im Klimaschutzgesetz gewürdigt werden. Produkte aus Waldbiomasse ersetzen klimaschädlichere Produkte und müssen daher politisch bevorzugt werden. Die steigernde Wirkung der kontinuierlichen Waldbewirtschaftung auf die Kohlenstoffabscheideleistung der Wälder (Wald- und Produktspeicher sowie Substitutionseffekte) muss bei politischen Entscheidungen ebenso Berücksichtigung finden. Dabei sind die Risiken der Abscheideleistung von Wäldern im Klimawandel miteinzubeziehen.
- Die naturnahe, multifunktionale Waldbewirtschaftung war und ist der richtige Weg, um die Leistungen und Funktionen des Waldes langfristig zu sichern. Der Waldumbau zu klimaresilienteren Mischwäldern muss für die Waldbewirtschafter finanzierbar bleiben. Auf 95% der Waldfläche muss deshalb die aktive Waldbewirtschaftung weiterhin stattfinden können, damit alle Waldfunktionen, inklusive der Holznutzungsfunktion, gewährleistet bleiben. Bei Importen von Holz und Holzprodukten ist auf möglichst kurze Wege und auf Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu achten.
- Moderne Holzverwendungen, insbesondere für nicht sägefähiges Laubholz müssen weiter intensiv erforscht werden. Existierende gesetzliche Hürden für das Bauen mit Laubholz müssen sukzessive aus dem Weg geräumt werden. Die Rolle und der Bedarf von Waldholz für die Bioökonomie muss quantifiziert werden, damit die Anforderungen aller Sektoren (stoffliche Verwendung, Wärme und Energie) an die Wälder ausbalanciert werden können und es nicht zu einer Übernutzung der Wälder kommt.
- Ein möglichst hoher Anteil der stofflichen Nutzung von Holz in langlebigen Produkten ist klimapolitisch sowie volks- und betriebswirtschaftlich sinnvoll. Die waldbasierte Wärmeerzeugung muss auf absehbare Zeit fester Bestandteil eines regenerativen Energiemixes bleiben. Solange Waldbiomasse im Wärmemix fossile Energieträger substituieren kann, ist das Heizen mit Holz bzw. Waldbiomasse ein sinnvoller Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität des Wärmesektors, vor allem dann, wenn es als Koppelprodukt der stofflichen Holznutzung anfällt. Die Erzeugung von Brennholz erfolgt im Vergleich zu fossilen Energieträgern mit geringerem Energieaufwand und regional, was auch die Abhängigkeit von Drittstaaten reduziert.
Die Position zum Herunterladen
Die vollständige Positionierung zur Holzverwendung zum Herunterladen im PDF-Format.
Weiterführende Informationen
Lernen Sie alle Positionen des Landeswaldverbands kennen!
Erfahren Sie mehr zur Holzbauoffensive des Landes Baden-Württemberg.
Ist das Heizen mit Holz noch zeitgemäß? – Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ist dieser Frage nachgegangen.
Informieren Sie sich umfassend zu den Verwendungsmöglichkeiten von Laubholz bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg.