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Weltbodentag: Wald ist Bodenschützer!

Zum Weltbodentag fordert der Landeswaldverband Baden-Württemberg (LWV) eine möglichst dauerhafte Bewaldung und Beschattung der Waldböden bei der Bewirtschaftung der Wälder. Gleichzeitig ist diese Bodenschutzleistung eine Ökosystemleistung nachhaltig bewirtschafteter Wälder und muss honoriert werden. Denn Wald ist Bodenschützer!

Böden sind stark von Menschen beeinflusst

Am 05.12.2021 war Weltbodentag. Ein guter Anlass, um sich die Bedeutung und Schutzbedürftigkeit unserer Böden ins Gedächtnis zu rufen. Böden stellen die wichtigste Grundlage für unsere Landnutzungsformen dar, vor allem die Landwirtschaft und Waldnutzung. Ohne Böden kein Leben auf der Erde, keine Ernährungsgrundlage.

Böden sind sensibel, hochkomplex und sehr verschieden. Wir Menschen gehen nicht gerade zimperlich mit unseren Böden um. Wir versiegeln und bebauen sie, befahren sie mit schweren Maschinen, verändern ihre Bodenstruktur, lagern sie um und verändern ihren Chemismus über Düngung, Kalkung, Gülle und sauren Regen.

Waldböden sind besonders schützenswert

Der LWV fordert daher einen sensibleren Umgang mit den Böden – vor allem mit unseren Waldböden. Die Böden unter Wald sind besonders, das erfährt jeder, der sie betritt: sie sind locker, geben nach, riechen frisch und beherbergen eine Fülle von Leben. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Böden unter Wald werden beschattet, durch die Baumwurzeln tief durchwurzelt und vor Erosion geschützt. Sie werden mechanisch von uns Menschen kaum bearbeitet und auf sie „regnet“ jedes Jahr die Laub- oder Nadelstreu, die so wichtig ist für die Nährstoffkreisläufe im Boden. Die Waldbäume erhalten damit ihre eigene Lebensgrundlage, auf der bzw. in der sie wurzeln. Waldböden speichern viel klimaschädliches CO2, so dass die Waldböden nicht nur wichtig sind für unser Trinkwasser, sondern auch für den Klimaschutz. Wald ist Bodenschützer!

Waldboden

Klimaresiliente Mischwälder schützen Böden und Klima

Der LWV sorgt sich vor allem um die Waldböden unter Nadelholzmonokulturen. Hier ist nicht nur der Boden weniger tief durchwurzelt, die Nadelstreu sorgt zudem für zusätzliche Säureeinträge in den Boden. Solche Waldbestände sind aber vor allem hochgradig anfällig für Stürme, Borkenkäferbefall und Dürre. Wie in den letzten drei Jahren zu beobachten, entstehen dann große naturferne Kahlflächen mit allen negativen Auswirkungen für die Waldböden, deren Funktionen und damit indirekt vor allem für uns Menschen. Böden auf Kahlflächen werden zudem zu massiven CO2-Quellen und sind damit schlecht für das Klima.

Daher fordert der LWV mehr Tempo bei der Waldentwicklung und eine Stabilisierung der nadelholzreichen Wälder in Baden-Württemberg vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels. Wir müssen Dauerbewaldung erreichen und die Risiken von menschengemachten großflächigen Störungen in unseren Wäldern dringend reduzieren.

Klimaresiliente und standortsgerechte Mischwälder unter dauerhafter Bewirtschaftung erfüllen diese Anforderung am besten. Wir müssen deswegen diese Wälder mit Mischbaumarten bereichern und stabilisieren. Damit sorgen wir auch für eine intensivere und tiefergehende Durchwurzelung unserer Waldböden.

Weiterführende Informationen

Was ein Bodenschutzwald alles leistet, erklären wir in unserem Infobeitrag.

Lesen Sie mehr zum Kohlenstoffspeicher Waldboden und zur Gefährdung der Waldböden durch die Klimaerwärmung.

Finden Sie heraus, was der Boden über unsere Wälder erzählt.

Beitragsbild: Waldboden, Foto von J. Niedermayer (Pjoernrachzarck)