Hohe Resilienz durch unterstützenden Waldbau
Für einen klimaresilienten Wald ist es notwendig, das genetische Potenzial der heimischen Baumarten intensiver zu erforschen und das Baumartenspektrum um geeignete nicht-heimische Arten zu erweitern sowie individuelle Behandlungskonzepte zu prüfen und weiterzuentwickeln! Durch gezielte Beimischung von alternativen Baumarten werden Wälder klimaresilienter und
können auf eine breitere Vielfalt von Umwelteinflüssen reagieren. Für eine standortgerechte Waldentwicklung müssen zuerst Kartierungslücken geschlossen werden. Der Waldumbau gelingt nur mit einem deutlich höheren Personaleinsatz auf allen Ebenen.
Unterstützung des Waldes bei klimabedingten Anpassungsprozessen
Der kranke Wald muss in die Lage versetzt werden, sich nach den jetzt notwendigen Stabilisierungs- und Umbaumaßnahmen künftig dauerhaft selbst an sich ändernde klimatische Bedingungen anpassen zu können. Wälder können sich aus sich heraus an Umwelteinflüsse anpassen. Sie reagieren jedoch von Natur aus langsam auf Störungen. Das Tempo der Klimaveränderung überfordert die natürliche Anpassungsfähigkeit. Wenn wir die Regeneration und Anpassung innerhalb weniger Jahrzehnte erreichen wollen, benötigt der Wald Hilfe! Dem Wald zu helfen bedeutet, den Menschen zu helfen. Baumarten- und Strukturvielfalt stehen zusammen mit standortabhängigen individuellen Behandlungsformen an erster Stelle eines verantwortungsvollen Handelns. Schematismus ist hier fehl am Platz! Dazu bedarf es ortskundigen Fachpersonals in angemessener Zahl.
Bei den öffentlichen Forstverwaltungen und bei ForstBW müssen die Flächengrößen der Reviere deutlich abgesenkt werden! Die Anzahl der Forstwirte ist bei ForstBW an die Wiederbewaldungs- und Pflegeflächen anzupassen und aufzubauen.
Klimaresilienter Waldbau – Hilfe zur Selbsthilfe für den Wald
Die Würdigung natürlicher Prozesse bei der Waldentwicklung hat Priorität. Dabei sind die Kenntnisse der standörtlichen Grundlagen und deren klimatischer Weiterentwicklung von elementarer Bedeutung. Eine Schließung der Kartierungslücken von Standorten im Kleinprivatwald ist daher dringend erforderlich (derzeit fehlen in Baden-Württemberg noch ca. 200.000 Hektar). Die Weiterentwicklung der Wälder muss unter Berücksichtigung natürlicher Vorgänge, ökologischer Grundsätze und mit auf den Standort zugeschnittenen Lösungen erfolgen. Mit diesen unterstützenden Maßnahmen geben wir dem Wald Hilfe zur Selbsthilfe.
Aktive Waldentwicklung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse
Aktive Waldentwicklung auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse ist notwendig, um unsere Wälder an den Klimawandel anzupassen. Der Wald ist der herausragende Ort, an dem wertige nachhaltige Rohstoffe für unser Leben geschöpft werden. Deshalb gehört neben der Weiterentwicklung der Wälder auch ein erweitertes Konzept zu möglichen Nutzungen alternativer Baumarten auf den Prüfstand! Der Klimawandel verändert die bisherigen natürlichen Standortbedingungen grundlegend. Überall dort, wo unsere bisherigen Baumarten diesen Veränderungen nicht mehr gewachsen sind, müssen besonders resiliente Exemplare heimischer Arten und weitere Arten aus Regionen getestet werden, in denen bereits heute die bei uns ab 2050 prognostizierten Klimabedingungen vorherrschen. ForstBW soll in dieser Frage Vorbild sein, Erfahrungen sammeln und anderen Waldbesitzern zur Verfügung stellen.
Weiterführende Informationen
Hier wird erklärt, wie Waldbewirtschaftung sich an den Klimawandel anpassen sollte. Auch der Begriff der Resilienz wird im Zusammenhang mit Wäldern erläutert.
Lesen Sie hier mehr zu den Herausforderungen bei der Einführung alternativer Baumarten.